Steckbrief Komet ISON  

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Der Komet C/2012 S1 (ISON) ist eine Entdeckung von Amateurastronomen: Vitali Nevski aus Weißrussland und Artyom Novichonok aus Russland fanden ihn am 21. September 2012 mit dem 40cm-Spiegel des »International Scientific Optical Network« (ISON) nahe dem russischen Kislovodsk, aber sie hielten das Objekt leider für einen Kleinplaneten. Erst spätere Beobachtungen in Usbekistan zeigten die Koma, was zur Folge hatte, dass der Komet nach dem Observatorium und nicht den Entdeckern getauft werden musste. Binnen Tagen wurden auch schon übersehene frühere Bilder des noch extrem schwachen Kometen aufgespürt, wodurch seine Bahn im Sonnensystem mit einem Schlag fest stand: Am 28. November 2013 würde er in nur 1,9 Mio. km Abstand an der Sonne vorbei sausen, am Zentrum der Sonne, wohlgemerkt, was 1,2 Mio. km über ihrer brodelnden Oberfläche bedeutet. Wie es ISONs Kern dabei ergehen wird, ist seither die große Frage.

Die Helligkeit des Kometen ist in den neun Monaten seit seiner Entdeckung von der ursprünglichen 18. Größe kaum angestiegen und lag auch Anfang Juni – als er für mehrere Monate im Glanz der Sonne verschwand – noch bei 15. Größe. Mit einem großen Anwachsen war bis dahin allerdings auch nicht zu rechnen gewesen: Noch waren es nur kleinere, flüchtigere Bestandteile seines Kern-Eises, die die Koma (und einen Stummelschweif) wachsen ließen, und erst im September beginnt die alles entscheidende Wassereis-Sublimation, die gehörig Staub in Koma und Schweif treiben sollte. Doch ob ISON ein schöner, ein Großer oder gar der »Komet des Jahrhunderts« wird, wie ihm bisweilen prophezeit wird, hängt ganz vom Schicksal seines Kerns rund um den sonnennächsten Bahnpunkt – dem Perihel – ab. Die Größe des Kerns ist anhand von Aufnahmen des Hubble Space Telescope vom April 2013 auf etwas unter 4km bestimmt worden: Das liegt erfahrungsgemäß an der Grenze für ein intaktes Überleben der Perihel-Passage.

 
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